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Bewerbungs-Q&A: Franka & Ruszlan are Inviting You to Seize the Opportunity

Was sollte ich bedenken, wenn ich Jugenddelegierte:r zur Generalversammlung werden möchte? Bin ich für das Ehrenamt geeignet? Welche Fähigkeiten sollte ich unbedingt mitbringen? Reicht mein ehrenamtliches Engagement aus? – diesen und weiteren Fragen widmeten wir uns im Bewerbungs-Q&A am 19.01.2022.

Im Nachgang halten wir die Antworten auf die wichtigsten Fragen fest, die uns die letzten Wochen erreicht haben. Wir haben sie nach den Kategorien Bewerbungsprozess/-unterlagen, Voraussetzungen, Zeitaufwand und Details zur Arbeit sortiert.

Für eine Bewerbung ist es nicht erforderlich, am Bewerbungs-Q&A teilgenommen zu haben. Es wurden keine Tipps oder Informationen geteilt, die nicht öffentlich auf der Internetseite der Jugenddelegierten oder Programmträger einsehbar sind bzw. als allgemeinhin bekannt gelten. 

Jetzt noch schnell bis zum 10. Januar bewerben!

A) Bewerbungsprozess/-unterlagen

1. Muss es ein tabellarischer Lebenslauf sein? Und was gehört da rein? Was ist mit einer Referenz und Nachweisen fürs ehrenamtliche Engagement?

Die genaue Ausgestaltung der Bewerbungsunterlagen obliegt den Bewerber:innen. Wir empfehlen, einen tabellarischen Lebenslauf einzureichen, da es Dir und dem Auswahlkomitee einfacher als ein ausgeschriebener Lebenslauf. Du kannst hier Deine Bildung, berufliche/praktische Erfahrung und Dein Engagement angeben. Denk auch an eine Referenz, z. B. aus dem ehrenamtlichen, akademischen oder professionellen Bereich. Das sollte eine Person sein, die Aussagen über Dich treffen kann und im Zweifelsfall Dein Engagement bestätigen kann. Du musst keine Nachweise für Dein ehrenamtliches Engagement hochladen.

2. Kann man auch Erfahrungen in den Lebenslauf schreiben, die erst noch anstehen, z. B.. anstehendes bestätigtes Praktikum, MUN etc.?

Wenn es sich dabei schon um bestätigte Praktika handelt, kannst Du das mit einem vorangestellten „voraussichtlich“ in den Lebenslauf schreiben.

3. Wie ausführlich sollte die Bewerbung sein? Gibt es ein Maximum? Wie genau wird das genommen? 

Aus der Ausschreibung geht hervor, dass das Motivationsschreiben max. 3000 Zeichen und der Lebenslauf max. 2 Seiten umfassen sollte. Du solltest dich daran auch halten.

4. Wieviele Leute kommen jeweils in die engeren Runden?

In unserem Jahr wurden mit 16 Menschen Telefoninterviews geführt und sechs Bewerber:innen nach Berlin zur finalen Runde eingeladen.

5. Findet die Auswahl auf deutsch satt?

Wie bei der Online-Bewerbung gibt es kleine Teile auf Englisch.

6. Wie habt ihr euch auf die Auswahltage in Berlin vorbereitet?

Im Vorbereitung auf die Auswahl erhalten alle Bewerber:innen eine konkrete Aufgabe, auf die sie sich ausführlich vorbereiten. Ansonsten empfehlen wir, sich in den Themenkomplex „Vereinte Nationen“ einzulesen, um ein Gespür dafür zu entwickeln, was die Vereinten Nationen mit und für junge Menschen leisten, was die Programmträger machen und uns gefragt, welche Rolle und Schwerpunkte wir als Jugenddelegierte haben möchten oder können.

7. Wer sucht die Jugenddelegierten aus?

Die Jugenddelegierten werden durch Vertreter:innen der DGVN und gewählte Vertreter:innen des DNK ausgewählt. Die ministeriellen Programmträger,  das Auswärtige Amt und das BMFSFJ in seiner Rolle als Bundesjugendministerium, haben ebenfalls ein Mitspracherecht. Wir Jugenddelegierte beraten für die Auswahl, haben bei der finalen Entscheidung aber kein Stimmrecht.

8. Darf man sich mehrmals, also in verschiedenen Jahren, bewerben?

So oft Du willst.

 

B) Voraussetzungen

9. Welche Erfahrungen in der Jugendarbeit braucht man? Sucht ihr insbesondere nach jungen Leuten, die bereits überregionale Erfahrungen im Ehrenamt, bspw. in der internationalen Jugendverbandsarbeit, gesammelt, oder auch nach welchen, die “nur” lokale Erfahrungen sammeln konnten?

Für das Amt solltest Du Erfahrungen in der (organisierten) verbandlichen Jugendarbeit und besonderes Interesse an den Vereinten Nationen haben. In mindestens einem der beiden Bereiche solltest Du dich ehrenamtlich engagieren bzw. engagiert haben. Du musst keine ehrenamtliche Erfahrung mit internationalem Bezug gemacht haben. Die ist auch nicht besser als lokales Engagement, generell ist nicht ein Engagement besser als das andere, sondern alles zählt! Großartig, wenn Du dich im Rahmen deiner Möglichkeiten für etwas einsetzt, ganz egal auf welcher Ebene. Wir finden alle Erfahrungen in der Jugendarbeit wertvoll und Deine gehören dazu.

10. Wie alt darf man für die Bewerbung sein?

Du kannst Dich dieses Jahr noch bewerben, wenn Du zum 01.09. max. 25 Jahre alt bist.

11. Spielen schulische/universitäre/ausbildungsbezogene Leistungen eine Rolle?

Nein. Leistungen im Rahmen der Ausbildung sagen nichts über Dich, Dein Engagement und Dein ehrenamtliches Engagement aus.

12. Habe ich das richtig verstanden, wenn man sich nebenbei parteipolitisch engagiert, muss man dann auch Äußerungen, die man parteibezogen von sich gibt, vorher mit DGVN und DNK absprechen? Oder darf man sich während der Zeit nicht parteipolitisch engagieren?

Privat darfst Du weiterhin dein parteipolitisches Engagement fortführen, sogar selbst öffentlich für den Bundestag kandidieren, wenn das eine Option für Dich ist. Es ist einzig wichtig, dass Du deine persönliche politische Haltung nicht mit in dieses Amt nimmst und so das Ehrenamt für einzelne Interessen instrumentalisierest, um eine bestimmte (partei-)politische Agenda durchzusetzen. Im DNK ist auch der (Bundes-)Ring politischer Jugend vertreten, in dem die politische Positionen der Jusos, der Jungen Union, der Jungen Liberalen und der Grünen Jugend vertreten sind. Mit dem Anspruch alle jungen Menschen aus Deutschland in der Aufgabe bei den Vereinten Nationen im Blick zu behalten, musst Du dich zumindest in dieser Rolle über derlei (partei-)politische Positionen stellen – das ist aber auch einfach bei den Themen Frieden, Menschenrechtsschutz, Klimawandel, Mitbestimmung etc.

13. Ist es ein Problem für die Bewerbung, wenn man wegen des Studiums außerhalb Deutschlands wohnt? Auch wenn es erst nach der Auswahl bspw. für ein Master-Studium ins Ausland geht? Muss man also das ganze Jahr über in Deutschland sein oder ist es möglich, auch ab und an aus dem europäischen Ausland anzureisen?

Du sollst während des Programms grundsätzlich in Deutschland leben. Dadurch ist die Anreise für Workshops und Termine in Berlin kürzer und die Fahrtkosten geringer, die können auch nur innerdeutsch erstattet werden.  Falls Du nur für einen begrenzten Zeitraum während des Programms im Ausland bist, kannst du im Zweifelsfall bei jugendreferat@dgvn.de oder dnk@dbjr.de nachfragen.

14. Sollte man später bei den Vereinten Nationen arbeiten wollen?

Nein, das ist keine Voraussetzung, um Jugenddelegierte:r zu werden. Leider bewerben sich immer nur sehr wenige Menschen, die eine Ausbildung machen oder schon arbeiten und nicht studieren. Aber auch dann bist Du super geeignet, Jugenddelegierte:r zu werden.

15. Muss man DGVN Mitglied sein? 

Nein, Bewerber:innen müssen kein Mitglied der DGVN ein. Gleichwohl gehören zahlreiche Bewerber:innen durch ihre Ehrenämter und ihr Engagement in anderen Strukturen einem der vielen Verbände des DNK an.

16. Braucht man zwingend die deutsche Staatsangehörigkeit?

Die deutsche Staatsangehörigkeit ist ein Ausschlusskriterium, das in allen Fällen erfüllt sein muss.

17. Ist es schlimm, wenn man besser Englisch kann als Deutsch?

Nein, das ist nicht schlimm. Dein Deutsch sollte aber ausreichen, um Gespräche im Auswärtigen Amt und BMFSFJ sowie mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu führen.

18. Sind weitere Sprachkenntnisse von Vorteil? 

Sie sind keine Voraussetzung und wir haben sie nie gebraucht. Es kann aber bestimmt bei der Generalversammlung Menschen aus fremdsprachigen Regionen erfreuen.

 

C) Zeitaufwand

19. Wie sieht es aus, wenn man im Juli eine Auszeit/ein mehrwöchiges Praktikum plant, insbesondere in Hinblick auf die Jugendkonsultationen

Die Jugendkonsultationen sind zwar für den Juni-August geplant, Du kannst diese aber natürlich nach Deinem Zeitplan organisieren. Im Mai hospitierst Du im Jugendministerium (BMFSFJ) und kannst auch dann schon Workshops organisieren. Frühere Jugenddelegierte haben erst im August Jugendkonsultationen durchgeführt und viele junge Menschen in sehr kurzer Zeit getroffen. Die Organisation liegt ganz in Deiner Hand.

Ein Praktikum ist eine gute Möglichkeit, Dich weiterzuentwickeln und einen (neuen) Themenbereich besser kennenzulernen. Die Erfahrungen werden Dir vielleicht auch im Amt weiterhelfen und wir möchten Dich ermutigen, das Ehrenamt zu leben, das auch mal mit weniger zeitlichem Aufwand leistbar ist. Außerdem arbeitest Du im Team und das ist Eure größte Stärke.

20. Musstet ihr eure ganzen anderen Freizeitaktivitäten/Engagement aufhören?

Nein, wir sind weiterhin anderweitig ehrenamtlich aktiv und gehen unseren Freizeitaktivitäten nach. Das erfordert aber ein hohes Maß an Koordination und die Fähigkeit, Prioritäten zu setzen. Sei Dir auch bewusst, dass Du dann in einem anderen Ehrenamt vielleicht nicht so viel leisten kannst, wie sonst. Als Jugenddelegierte*r kann man wirklich viel machen und so ist es sehr verlockend, auch viel Zeit zu investieren. Aber es ist und bleibt ein Ehrenamt, durch das Du nicht alles aufgeben solltest.

21. Wieviel findet unter der Woche und am Wochenende statt, also Termine/Veranstaltungen?

Du kannst Dir Deine Termine in Absprache mit Deinem Jugenddelegierten-Team selber organisieren. So können viele Jugendkonsultationen am Wochenende stattfinden. Beachte bitte, dass Kooperationspartner*innen (Träger*innen, Ministerien, Ständige Vertretung Deutschland bei den Vereinten Nationen, Workshop-Ansprechpartner*innen, etc.) hauptamtlich arbeiten und so nur in der Woche mit Dir in den Austausch treten können.

22. Sind die anfallenden Reisen ein Problem für das Studium bzw. die Uni?

Schau Dir am besten den Zeitplan des Amtes an und überlege Dir, ob Du im Oktober und Februar für einige Wochen die Uni vernachlässigen kannst, ob du Klausurphasen oder Veranstaltungen mit Anwesenheitspflicht hast, die Du nicht ein Semester verschieben kannst. Viele Jugenddelegierte haben sich ein Urlaubssemester für das Amt genommen. Vielleicht hast Du die Gelegenheit mit einer Studienberatung zu sprechen, die Dein Studium genau kennt. Wir empfehlen, Dich davon nicht abhalten zu lassen.

 

D) Details zur Arbeit der Jugenddelegierten

23. Wie frei ist man in der Auswahl der Gespräche/Workshops, die man plant/durchführt? Also z.B. mit wem man spricht?

Über den DBJR kann Werbung für Workshops an die über 50 Mitgliedsorganisationen kommuniziert werden, so hast Du immer die Möglichkeit sehr einfach mit Jugendverbänden/-organisationen zu sprechen. Darüber hinaus sind Dir keine Grenzen gesetzt, Workshops mit jungen Menschen zu organisieren. Die Jugenddelegierten versuchen immer viele diverse junge Menschen zu treffen, damit diese möglichst ausführlich über Meinungen und Forderungen informiert sind. Das empfehlen wir Dir auch, sodass Du gut für die Teilnahme an den UN-Konferenzen und Gesprächen mit (politischen) Kooperationspartnern vorbereitet bist. So sind bisher auch Treffen in Jugendarrestanstalten, Wohngruppen, Unterkunft für minderjährige unbegleitete Geflüchtete oder eine Übernachtung im Klimacamp zustande gekommen.

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