Unser Mandat
Als ehrenamtliche Jugenddelegierte zur UN-Generalversammlung bringen wir jungen Menschen die Idee und die Arbeit der Vereinten Nationen näher. Wir stehen im Austausch mit jungen Menschen zu wichtigen gesellschaftlichen Themen und ihrem Engagement. Wir bringen eure Forderungen und Wünsche bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen ein und machen die UN erlebbar.
In Vorbereitung auf unsere Vertretungsarbeit bei den UN treten wir das ganze Jahr über in Deutschland mit jungen Menschen in den Austausch. In Workshops mit Jugendverbänden und Jugendgruppen informieren wir über die Vereinten Nationen und diskutieren über aktuelle Herausforderungen in unserer Welt. Dadurch machen wir uns ein Bild vom vielseitigen Engagement junger Menschen und sammeln Ideen, Empfehlungen und Wünsche, die wir dann zu den Vereinten Nationen weitertragen.
Unsere Zielgruppe ist hierbei besonders breit: UN-Interessierte (bspw. MUN Gruppen, JUNON, UNICEF-Hochschulgruppen), Jugendverbände (v.a. über den Deutschen Bundesjugendring, die deutsche Sportjugend und den Ring politischer Jugend), benachteiligte Jugendliche (u.a. Geflüchtete und Menschen mit Behinderung) und Schulklassen – wir möchten uns ein differenziertes Bild der Lebenswirklichkeiten junger Menschen in Deutschland machen.
Wir lernen während unserer Amtszeit viel über die Strukturen der Jugendverbandsarbeit und UN-Arbeit, bspw. durch die Teilnahme an Vorstandssitzungen des DNK und der DGVN. Auch die Arbeit des Jugendministeriums (BMFSFJ) und des Auswärtigen Amts (AA) lernen wir während einer mehrtägigen Hospitation (Besuch) kennen, überreichen Empfehlungen und diskutieren unsere Anliegen mit Politikterinnen, Politikern, Beamtinnen und Beamten. Wir berichten auf Veranstaltungen, im Bundestag und über Social Media über unsere Erfahrungen.
Jedes Jahr nehmen wir als Teil der deutschen Delegation an der Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York teil. Dort beraten wir Diplomatinnen, Diplomaten und UN Mitarbeitende, arbeiten an Resolutionen mit, veranstalteten Informationsveranstaltungen, kooperieren mit anderen Jugenddelegierten zur UN-Generalversammlung, und halten eine Rede im dritten Ausschuss, in dem es um soziale, humanitäre und kulturelle Fragen geht. In der Vorbereitung hierauf findet bspw. ein Treffen mit europäischen Jugenddelegierten zur UN-Generalversammlung statt. Ebenso bringen wir die Perspektive junger Menschen bei der Sozialentwicklungskommission des Wirtschafts- und Sozialrats sowie bei verschiedenen UN Veranstaltungen mit Jugendbezug ein. Die Ständige Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen bindet uns darüber hinaus in verschieden Prozesse ein, bspw. während der deutschen Mitgliedschaft im Sicherheitsrat in die Resolution „Jugend, Frieden, Sicherheit“. In vielen Gesprächen ist es unser Anliegen, für die Anliegen junger Menschen zu sensibilisieren. Wir versuchen bei allen politischen Gesprächen und Verhandlungen die Perspektive von jungen Menschen aus Deutschland zu verdeutlichen. Hauptaugenmerk liegt auf der Jugendresolution, die jedoch nur alle zwei Jahre verhandelt wird. In Jahren ohne Jugendresolution bringen wir die Belange junger Menschen in weiteren Resolutionen z.B. bezüglich Menschenhandel und Beschäftigung ein.
Unsere Rede
In der Rede vor dem dritten Ausschuss sprechen wir über unsere Erfahrungen aus dem Austausch mit jungen Menschen in Deutschland, weisen auf Probleme hin und bringen ihre Forderungen ein. Themen der letzten Jahre waren z.B. die Arbeitsweise der UN, Arbeitslosigkeit, Armut, Geschlechtergerechtigkeit, Diskriminierung, die Ziele für nachhaltige Entwicklung, Klimawandel und Bildung. Wir sprechen dabei “in our own capacity”, also in unserer eigenen Verantwortung und nicht stellvertretend für die Bundesregierung. Anders als viele andere Jugenddelegierte zur UN-Generalversammlung sind wir nicht weisungsgebunden und können dadurch deutliche Worte für die Interessen junger Menschen in Deutschland wählen. Hinter der Rede vor der Generalversammlung steckt ganz schön viel Arbeit. Nach der inhaltlichen Entscheidung für bestimmte Themen zirkulieren endlose Versionen zur sprachlichen Korrektur zwischen den Jugenddelegierten und den Trägern, um unsere Forderungen im Rahmen ihrer Positionen einzubringen. Zuletzt wirft noch die für die Jugenddelegierten verantwortliche Diplomatin einen Blick auf das Dokument, damit wir durch unsere Rede keine schädlichen Folgen für Deutschland provozieren.
Unser Side Event
Ein weiterer wichtiger Programmpunkt während des New York Aufenthaltes ist das sogenannte „Side Event“ (Informationsveranstaltung während Verhandlungspausen) in der deutschen Ständigen Vertretung. Hierbei gilt es, brisante Themen bei den Delegierten des dritten Ausschusses sowie Mitarbeitende von UN-Organisationen in den Fokus zu rücken und dafür Bewusstsein zu schaffen. Das Thema der Veranstaltung ist zumeist schon einige Monate im Voraus beim Koordinierungstreffen der europäischen Jugenddelegierten ausgewählt worden und spricht globale Probleme an. So wurden in den letzten Jahren Podiumsdiskussionen, Vorträge, etc. zu Problemen wie Jugendarbeitslosigkeit, Klimawandel, Migration und Gleichstellung veranstaltet. Im Mittelpunkt steht dabei immer auch, den Anwesenden aufzuzeigen, dass eine Lösung der Probleme nur dann möglich ist, wenn Jugendliche auf allen Ebenen daran beteiligt sind.
Nach unserem Aufenthalt in New York teilen wir unsere Erfahrungen und Ergebnisse mit den Mitgliedern des Unterausschusses „Vereinte Nationen, Internationale Organisationen und Globalisierung“ des Deutschen Bundestags. Er setzt sich für die Anliegen der Jugenddelegierten zur UN-Generalversammlung gegenüber der deutschen Regierung ein.