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Teilnahme an der 59. Sozialentwicklungskommission
Vom 8.-16. Februar haben wir online an der Sozialentwicklungskommission teilgenommen. Die “CSocD” (Commission for Social Development) ist eine Kommission des Wirtschafts- und Sozialrates der UN, im dem aktuell 46 Länder Mitglied sind. Deutschland ist seit 1997 ununterbrochen Teil der CSocD, die sich mit Themen sozialen Entwicklung beschäftigt: Inklusion, sozialer Schutz, Armut, Integration, Stereotypisierung und Stigmatisierung. In diesem Jahr war das Thema sozial gerechte Digitalisierung.
Wegen der Covid19-Pandemie fanden die Sitzungen, Verhandlungen und sonstigen Veranstaltungen online statt. Digitale Konferenzen bieten auch Vorteile: So durften ausnahmsweise mit uns die beiden Jugenddelegierten für Nachhaltige Entwicklung, Sophia und Fabian, teilnehmen. Wir haben uns gemeinsam anfallende Aufgaben aufgeteilt, konnten an mehr Side-Events teilnehmen und vor allem an allen Hauptsitzungen der CSocD, die aufgrund der Zeitverschiebung bis in die Nacht gingen, teilnehmen.
Die Meetings fanden über eine Plattform der UN statt, bei der wir uns mit unserem “e-Delegate-Zugang” einloggen, alle Dokumente einsehen und auch zwischen den offiziellen UN-Sprachen/Übersetzungssprachen wählen konnten. Während der zweiwöchigen Konferenz haben wir ununterbrochen E-Mails von den Organisator*innen der Sitzung erhalten, z.B. mit verschiedenen Resolutionsentwürfen.
Möglichkeiten zur aktiven Beteiligung an den großen UN-Konferenzen haben wir als Jugenddelegierte über drei verschiedene Wege: wir halten eine Rede, können bei Resolutionsverhandlungen teilnehmen und eigene Veranstaltungen (“Side Events”) organisieren.
Die Rede
Eure Forderungen an die Vereinten Nationen konnten wir gut in unserer Rede aufnehmen und die beiden Jugenddelegierten für Nachhaltige Entwicklung fügten noch mehrere gute Bezüge zu den SDG, den Zielen für Nachhaltige Entwicklung, hinzu. Diese Rede haben wir in einem digitalen Meeting mit unserem Delegationsleiter aus dem Familien- und Jugendministerium aufgenommen und wurde in den Hauptsitzungen dann gestreamt. Dabei durften wir die Hälfte der deutschen Redezeit füllen.
Die Jugendresolution
Jedes Jahr werden bei der CSocD einige Resolutionen verhandelt, zweijährlich wird eine Resolution zur Jugend neu verhandelt. Bei dieser hatten wir zu viert die Gelegenheit, den ersten Entwurf zu kommentieren, diesen über das BMFSFJ ans Auswärtige Amt an die Ständige Vertretung Deutschlands bei den UN zu schicken (welche scheinbar komplizierten Wege manchmal… 😉 ). So wurden in der ersten Runde etwa 80% unserer Änderungsvorschläge übernommen und dann im zweiten Textentwurf mit den Kommentaren aller anderen Länder herumgeschickt. Darauf folgten zwei Runden Kommentierungen, Verhandlungen und neue Entwürfe, bis die finale Version der Jugendresolution abgestimmt wurde.
Das Side Event mit anderen Jugenddelegierten
Zusammen mit der EU-Delegation, der Deutschen und Schweizer Vertretung sowie anderen Jugenddelegierten (Finnland, Niederlande, Rumänien, Peru, Schweiz) organisierten wir ein Side-Event über das Thema Jugendpartizipation während der Covid-19-Pandemie. Unser Ziel war es, Maßnahmen zur besseren Einbeziehung junger Menschen in die Entscheidungsfindung auf allen Ebenen während der Pandemie anzuregen. Dazu hatten wir im Vorhinein über Social Media zu einer Umfrage aufgerufen, an der über 420 junge Menschen teilgenommen und verschiedene Fragen beantworten mussten, wie diese ihre Möglichkeiten zur Beteiligung an politischen Prozessen empfunden haben. Auf unserem Panel saßen junge Frauen mit diversen Hintergründen (Jugendring, Jugendaktivismus, Jugendorganisationen, NGO und einer Regierung), die das Thema und die Ergebnisse der Umfrage diskutierten. Hier könnt ihr das Side Event im Nachhinein anschauen, das bereits 1600 Menschen gesehen haben.
Fazit
Insgesamt sind wir zufrieden mit unserer Teilnahme an der CSocD und überaus dankbar für die Zusammenarbeit mit Sophia und Fabian, die oft ermutigend und lustig war.
Schade finden wir, dass einige Jugenddelegierte anderer Länder, die wir bei unserer Teilnahme an der Generalversammlung kennengelernt haben, nicht an der CSocD teilnehmen durften, obwohl ihre Länder auch Mitgliedsstaaten der CSocD sind. Einige Jugenddelegierte hatten keine Möglichkeit, eine Rede im Namen von jungen Menschen zu halten und konnten auch nicht bei den Resolutionsverhandlungen mitwirken. Das finden wir sehr schade, da die Ergebnisse mit der echten Beteiligung von jungen Menschen besser und nachhaltiger werden.
Wir sind entsprechend der Ständigen Vertretung Deutschlands bei den Vereinten Nationen und der Delegation des Jugendministeriums (BMFSFJ) sehr dankbar, dass sie uns so gut eingebunden haben. Wir wurden ernst genommen und meist rechtzeitig informiert, um uns eine Meinung zu bilden.
Hier findet ihr den Artikel über die CSocD von Sophia und Fabian auf dem Blog der Jugenddelegierten für Nachhaltige Entwicklung.